Das Manjada erfreut Einheimische und Besucher schon seit 10 Jahren

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Im Gasthaus Manjada wurde Anfang des Jahres im Kreis des Teams ein runder Jahrestag gefeiert – der zehnte. Der sowohl für Meereskulinarik als auch für ausgezeichnete Pizzas bekannte Raum hat sich im vergangenen Jahrzehnt auch etwas verändert. Über die Entwicklung des Gasthauses, das ursprünglich für die Einheimischen eröffnet wurde und seinen Standort in San Simon hat, haben wir uns mit Aljoša Tomšič unterhalten.

 

Zehn Jahre sind ein schönes Alter...  Wie hast du dich persönlich in den letzten zehn Jahren entwickelt und verändert?

Ich bin älter geworden (lacht). Die Jahre machen sich schon bemerkbar, denn man wird schneller müde. Ich bin froh, dass ich es geschafft habe, so ein ausgezeichnetes Team zu finden, das die Geschichte des Manjada weiterführt. Ich habe aufgehört, jeden Tag als Bedienung zu arbeiten, ich helfe aber immer noch, ich arbeite, bin aber kein sog. "Hauptausführender" bzw. kein "Mädchen für alles" mehr. Jetzt widme ich mich eigentlich mehr der Führung an sich, Anschaffung usw.

Wie hat sich das Angebot des Gasthauses Manjada in diesem Jahrzehnt verändert? Ist die Philosophie gleich geblieben oder ist sie auch etwas reifer geworden (lacht)?

Das Angebot hat sich echt sehr verändert, mehr als ich (lacht). Die Grundlagen sind zwar gleich geblieben, wir haben aber die Artikel, also die Gerichte, die wir anbieten, geändert und das Angebot auf Meeresgerichte fokussiert. Heutzutage verkaufen wir wesentlich mehr aus der Küche als aus der Pizzeria. Auch haben wir die Preispolitik geändert. Wir haben angefangen, etwas teurere Zutaten anzuschaffen, deswegen haben wir auch die Preise etwas angehoben.

Wie haben die Einheimischen die Veränderungen angenommen? Das Manjada ist nämlich gerade unter den Izolanern sehr beliebt, na ja, und auch in der Umgebung, sagen wir, unter Istrianern...

Unsere Preispolitik wird grundsätzlich immer an die Einheimischen angepasst. Wir achten also darauf, dass die Preise so sind, dass sie für sie geeignet sind. Mein Wunsch war schon von Anfang an, einen Ort zu haben, wo die Einheimischen gerne hingehen. Das brachte uns einen guten Ruf ein, der sich verbreitet hat und auch Touristen und Besucher zu uns gebracht hat, jedoch sind primär "unsere" Leute unsere Gäste.

Wie sieht es mit Touristen und Besuchern aus? Wie hoch ist der Anteil dieses Segments?

Auf Jahresbasis würde ich sagen, dass es ca. 70 % Einheimische und 30 % Touristen sind. Beim Anlocken von neuen Gästen helfen uns sehr die Google-Rezensionen, also Meinungen. Wir haben über 1000 davon auf dem Gasthaus-Profil, und zwar nur in den letzten zwei Jahren. Jedoch darf man nicht auf die Mundpropaganda vergessen. Diese ist für uns noch immer sehr wichtig, vor allem, wenn man für die Leute in der eigenen Umgebung arbeitet.

Im Manjada bietet ihr ein breites Spektrum von Gerichten an – von Pizzas über Fleisch bis hin zu Meeresköstlichkeiten. Profitiert ihr heutzutage noch immer davon? Immerhin spezialisieren sich die Restaurants immer mehr und kürzen die Speisekarten.

Und so sind wir bei den Plänen für das nächste Jahrzehnt gelandet (lacht). Der Plan ist nämlich genau das. In den nächsten 10 Jahren wird auch im Manjada die Speisekarte schrumpfen. Denn ein umfangreiches Angebot stellt hohe Ansprüche an die qualitative Ausführung – sowohl aus Sicht der Anschaffung der Artikel an sich als auch der qualitativen Zubereitung. Unseren Fokus in der Zukunft sehe ich in ca. 25 ausgewählten Gerichten.

Hinsichtlich der Trendänderungen: Sinkt die Nachfrage nach Fleischgerichten?

Es hängt vom Zeitraum ab. Im Sommer ist die Nachfrage nach Fleisch definitiv wesentlich kleiner. Ich habe bemerkt, dass die Leute im Lokal vor allem qualitativ hochwertiges Fleisch essen wollen und sich deswegen ein gutes Stück Fleisch, z. B. Beefsteak, Roastbeef usw. bestellen. Der Grill ist nicht mehr so attraktiv als früher.

Meeresköstlichkeiten sind aber wahrscheinlich noch immer aktuell. Ist die mediterrane Küche im Manjada die am meisten verkaufte oder wird sie durch Pizzas übertroffen?

Die mediterrane Kulinarik ist auf unserem Gebiet ein Hit! Auch im Manjada ist diese die am meisten verkaufte. Dabei ist es definitiv am wichtigsten, dass man qualitativ wertige Zutaten verwendet. Die Meereszutaten beziehe ich zu 70 % von lokalen Fischern. Den Rest beschaffe ich von einigen ausgewählten Lieferanten, da das lokale Angebot nicht groß genug ist bzw. in gewissen Zeiträumen beschränkt ist. Es ist auch wichtig, dass man bei der Zubereitung der Gerichte keine Geschmacksverstärker, Zusatzaromen usw. dazugibt. Wir bemühen uns auch, die Grundgeschmäcke zu erhalten. 

Andererseits ist die Beliebtheit der Pizza meiner Meinung nach ein Trend, der nicht verschwinden wird. Eine Pizza ist sicher eine preislich günstige Alternative. Vor allem die Kinder haben sie gern. Bis auf Weiteres verzichten wir noch nicht darauf. Auch Pizza bringt viele Menschen ins Gasthaus.

Was ist dein Lieblingsgericht im Manjada? Was gönnst du dir am liebsten?

Wenn man in einem Gasthaus arbeitet, ist man manchmal von allem übersättigt (lacht). Am liebsten habe ich die täglich zubereitete Minestra und die Fischsuppe. Sonst bin ich ein Liebhaber von Pasta, vor allem von Meerespasta mit Garnelen, Scampi, Canestrelli. Ich liebe das alles.

Miesmuscheln vom Grill können ein echtes Festmahl sein!

Das Gasthaus Manjada nimmt regelmäßig an kulinarischen Tagen teil. Was werdet ihr an den Tagen der heimischen Miesmuscheln anbieten?

Miesmuscheln auf Buzzara-Art stehen immer auf der Speisekarte, denn das ist das meistverkaufte Muschelgericht. Im Rahmen der Tage der heimischen Miesmuscheln werden wir dieses Jahr etwas anderes anbieten, und zwar Miesmuscheln vom Grill. Die Rezeptur ist wirklich sehr einfach, aber der Geschmack dieses Gerichts erinnert stark an das Meer. Gerade auf dem Grill behält die Muschel nämlich ihren authentischen Geschmack.

Die Miesmuscheln besorgen wir aus lokalen Muschelbänken von lokalen Anbietern, von Mitja Petrič – Mytilus und von Nevijo Vižentin aus Strunjan.

Sehen Sie sich das Rezept an, das für Sie im Gasthaus Manjada geschaffen wurde. Wenn Sie sich nicht trauen, Miesmuscheln selber zuzubereiten, dann kommen Sie einfach vorbei! Aber unbedingt im Voraus einen Tisch reservieren!

Du kaufst also lokal ein, was eine ausgezeichnete nachhaltige Praxis ist. Hast du noch andere grüne Gewohnheiten?

Die lokale Anschaffung ist eine Priorität, was Meeresprodukte betrifft. Jedoch bemühe ich mich auch beim Gartengemüse, lokal einzukaufen. Ich arbeite bereits mit einigen Landwirten aus näherer Umgebung zusammen, auch bin ich mit Agrarija verbunden. Ein Problem entsteht, wenn gerade keine Saison für ein gewisses Gartengemüse ist oder diese sehr kurz ist. Na ja, sonst machen wir auch auf dem Gebiet kleine Abweichungen. Wenn z. B. gerade keine Saison für ein gewisses Gartengemüse ist, versuchen wir, das nicht zu nehmen und anzubieten.

Wir haben schon vorher etwas über die Zukunftspläne geredet. Sehen wir uns die etwas weitere Zukunft an. Wo siehst du das Manjada in zehn Jahren, also im Jahr 2033?

Ich hoffe, dass ich in der Lage sein werde, noch weitere zehn Jahre so ein Tempo im Leben zu schaffen. Dass ich bis dahin durchhalte (lacht). In 10 Jahren sehe ich das Manjada verändert. Mehr spezialisiert, weniger Gerichte auf der Speisekarte und eine noch bessere Qualität. In dem Bereich haben wir zwar schon vieles getan, aber wir müssen noch mehr tun. Natürlich werden wir uns den Trends, die der Markt bestimmt, anpassen. Wer weiß, was uns das neue Jahrzehnt alles bringt.

Für mich ist es der größte Erfolg, ein Stammteam zu schaffen. Wir sind schon 8 Jahre zusammen. Es geht um Mitarbeiter, die nicht von Gasthaus zu Gasthaus springen, sondern loyal sind, wir sind ein echtes Team. Unter uns ist eine gute Energie, wir kennen uns gut und haben Freude bei der Arbeit. Und es ist auch ein großer Erfolg, dass wir heutzutage an einem Punkt sind, wo man bei uns ohne Reservierung kaum einen freien Tisch bekommen kann. Zum Vergleich: Als wir begonnen haben, hatten wir ca. 20-30 besetzte Tische pro Tag, so dass das ein enormer Sprung ist.

Warum kehren die Gäste so gerne zu euch zurück? Was macht das Manjada so beliebt und so oft gelobt?

Für ein gutes Gasthaus sind 3 Sachen wesentlich: Qualität der Gerichte, Freundlichkeit des Personals und angemessene Preispolitik. Und zwischen allen diesen muss man ein Gleichgewicht finden. Wir werden oft gerade wegen unserer positiven Energie gelobt. Wir lassen die schlechte Laune immer zu Hause und sind unter Menschen gut drauf. Wir kommen sozusagen zur Arbeit, um Spaß zu haben, wir gehen respektvoll miteinander um, super professionell, und ein wirklich herzliches Team! Wir arbeiten, weil wir gerne arbeiten. Das Geld kommt als Folge unserer positiven Einstellung und unseres Fleißes. Na ja, wir sind auch gute Psychologen, denn das muss man in der Gastronomie sein, damit man weiß, wie man mit dem Gast umgehen soll: der eine mag Scherze, der andere will, dass man seine Privatsphäre nicht stört.

Wenn man mit Freude zur Arbeit geht, die man mag, wirkt sich das gut auf die Energie aus.

Sehen wir uns die Entwicklung Izolas noch ein bisschen breiter an und sagen wir etwas zu diesem Thema. Wie hat es sich in den letzten 10 Jahren verändert?

Es gibt Momente, in denen ich das Gefühl habe, dass es heute in gewisser Hinsicht sogar schlechter als vor zehn Jahren ist. Dazu haben wahrscheinlich die Corona-Pandemie und andere Krisen beigetragen. Die Lebensart hat sich verändert.

Izola macht sehr viel im kulinarischen Segment, das Gastroangebot ist im Vergleich mit anderen Orten gut und stark. Es gibt aber trotzdem Unterschiede im Vergleich zur Situation vor 10 Jahren. Damals sind die Menschen häufiger zum Abendessen, auch späte Abendessen, ausgegangen, was heutzutage stark sinkt. Die Menschen sitzen nicht mehr lange in Lokalen herum, es ist irgendwie normal, dass gegen 22 Uhr Schluss ist. Die Gewohnheiten der Menschen ändern sich, was anderseits auch gut sein könnte.

Gibt es ein kulinarisches Segment, das du in Izola vermisst? Haben wir genug Angebot?

Ich vermisse mehrere kleinere, sagen wir mal, Stellen, wo man Meeresgerichte, Snacks, Tapas zubereitet… solche, wie man sie schon im benachbarten Triest finden kann. Wo man ein gutes Glas Wein trinken kann und nebenbei noch Häppchen zum Aufspießen hat. Ich denke, dass das ganze slowenische Istrien Potenzial für ein paar solche Lokale hat. Ich bin überzeugt, dass so ein Konzept Erfolg hätte.

Persönlich vermisse ich auch die Abendevents, es gibt so gut wie kein Nachtleben, alles ist irgendwie auf die Sommersaison fokussiert, so dass es im Frühling und Herbst einen enormen ungenutzten Manövrierraum gibt. Schlussendlich wäre auch unser milder Winter eine Gelegenheit, da es bei uns echt schön ist. Wir müssen aus dem Winterschlaf erwachen! Ein gutes Beispiel dafür ist schon das benachbarte Triest, das im letzten Jahrzehnt unglaublich aufgelebt ist.

Gehst du mal zu den Nachbarn essen? Ich meine nicht nach Triest (lacht). Zu welchem von deinen izolanischen Nachbarn gehst du am liebsten?

Wenn ich Zeit habe, besuche ich gerne auch meine Nachbarn, am liebsten das Restaurant im Hotel Marina. Am häufigsten gehe ich aber zur Mai Piu Bar. Oder zum Zaro auf einen Manzioli. Es gefällt mir auch die DeGrassi aperitivo bar, die ein neues, frisches Angebot in der Stadt präsentiert.

Aber sonst gehe ich in der Freizeit lieber fischen. Ich habe ein eigenes Boot, ich nehme auch am Fischer-Wettbewerb teil. Das Meer ist mein Hobby. Neben dem Reisen.

Und noch die letzte Frage, die ich allen stelle: Wenn deine Freunde von anderswo zu dir kommen, was empfiehlst du ihnen, zu besuchen? Was sind die TOP 3 Sachen, die sie in Izola sehen bzw. erleben müssen?

Meine Lieblingssache ist der Spaziergang von der Strandbar Pod Belvederjem bis zum Leuchtturm. Auf diesem Weg kannst du Izola am besten spüren und die Stadt von ihrer besten Seite sehen. Na ja, das Manjada lassen wir auf keinen Fall aus, das ist ein Pflichthalt. Ich würde ihnen auch ein Aperitivo im Lokal Mai Piu empfehlen, wo man auch sehr gut den izolanischen Geist spüren kann, und das eine Art Treffpunkt von uns Einheimischen ist.

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