"Für mich ist das Wertvollste, dass die Menschen zurückkommen."

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Auf den Hügeln von Baredi oberhalb von Izola entsteht eines der beliebtesten slowenischen Olivenöle: Ronkaldo. Der Familienbetrieb wird von Vater und Sohn geführt, die sich mit Leidenschaft dem biologischen Anbau, der Ausdauer und dem tiefen Respekt vor der Erde verschrieben haben. Ihre Geschichte ist echt - geprägt von harter Arbeit, Entschlossenheit und der Treue zu den Aromen, die Besucher begeistern und sie immer wieder zurückkehren lassen.

Wenn Neugierde zur Mission wird

 

Hätte ihm als Kind jemand gesagt, dass er eines Tages den Hof übernehmen und Olivenöl herstellen würde, hätte Martin Adamič wahrscheinlich nur die Augen verdreht. „Damals hat mich das überhaupt nicht interessiert. Es hat mir nicht gefallen, ich fand es langweilig. Und ich durfte ja nicht einmal den Traktor fahren“, sagt er mit einem Lächeln.
Doch mit den Jahren hat sich alles verändert. „Mein Vater konnte nicht mehr alles allein schaffen. Da habe ich mir gesagt: Jetzt liegt es an mir - entweder helfe ich mit und führe die Geschichte weiter, oder alles wird verloren gehen.“
Ronkaldo ist ein Familienbetrieb auf den Hügeln von Baredi oberhalb von Izola.


Vater Miran und Sohn Martin bewirtschaften gemeinsam die Olivenhaine und produzieren extra natives Olivenöl, das regelmäßig sowohl im In- als auch im Ausland ausgezeichnet wird. Im Jahr 2023 erhielten sie hohe Auszeichnungen bei Wettbewerben von New York über mehrere europäische Städte bis hin nach Abu Dhabi. Das Online-Portal Extra Virgin Olive Oil World Ranking ernannte Ronkaldo zum besten Olivenölproduzenten Sloweniens. In diesem Jahr hat der renommierte Olivenöl-Guide Flos Olei sie erneut unter die weltbesten Olivenölproduzenten aufgenommen.

Und Auszeichnungen sind nicht der Antrieb. „Für mich ist das Wertvollste, dass die Menschen immer wiederkommen. Wenn jemand zum zehnten Mal kommt und sagt, dass er wieder dasselbe Öl möchte, bedeutet das, dass man etwas richtig gemacht hat“, sagt Martin.

Auf lebendigem Boden gibt es keine Ruhe

 

Ronkaldo ist seit 15 Jahren ein Biobetrieb. „Wir haben mit integrierter Produktion angefangen, als das noch nicht modern war. Jetzt sind wir biologisch, was mehr Arbeit bedeutet, aber richtig ist“, sagt Miran. Alle Olivenzweige werden gemahlen, mit natürlichen Stoffen gedüngt, und der Boden, auf dem ihre Olivenbäume wachsen, ist lebendig. Und lebendiger Boden hat seine Gäste.

Wildtiere bereiten ihnen viele Sorgen. „Was heute passiert, gab es vor 20 Jahren nicht. Rehe, Wildschweine… Wenn man sie nicht einzäunt, fressen sie alles, was wächst. Deshalb ist Landwirtschaft heute nicht mehr nur Arbeit im Olivenhain - es ist ein ständiger Kampf mit dem Land, mit der Natur, mit dem Gesetz“, sagt Miran.

Trotz allem sind beide fest davon überzeugt, dass dies der richtige Weg ist. Martin hofft sehr, dass der Hof in Zukunft zu seiner festen Beschäftigung wird - und nicht nur eine Aufgabe für Nachmittage und Wochenenden.

Ronkaldo ist ein alter Ortsname für den Teil von Izola, auf dem heute die Olivenhaine der Familie Adamič stehen - zwischen Trockenmauern und alten Stufen, die von Jahrhunderten der Bewirtschaftung dieses Landes zeugen.

Qualität ohne Kompromisse

 

Auf 3,4 Hektar Olivenhainen baut die Familie Adamič mehrere Olivensorten an - einige für den Tischgebrauch, die meisten jedoch für Öl. Sie produzieren verschiedene Geschmacksrichtungen, von mild bis würzig, um die unterschiedlichen Wünsche ihrer Besucher zu erfüllen. Ihr hochwertiges extra natives Olivenöl wird nach strengen ökologischen Grundsätzen hergestellt. „Das Öl muss fehlerfrei sein und allen Standards entsprechen“, betont Martin. „Jedes kleine Detail beeinflusst den Geschmack - von den Netzen und Behältern bis zu den Lagerbedingungen.

Obwohl sie noch keinen Verkostungsraum haben, verkaufen sie den Großteil direkt aus dem Hof - wo sie, wie sie sagen, sich persönlich um jeden Besucher kümmern. „Unsere Besucher sagen, dass wir Botschafter von Izola sind“, sagt Miran stolz. „Ausländische Gäste kommen aus Finnland, Italien, Litauen… und alle sind begeistert, weil wir uns Zeit nehmen und alles ausführlich erklären.“

Den Großteil des Öls verkaufen sie direkt von zu Hause — genau dort, wo es produziert wird. Ein Teil geht an Gastronomie und Boutique-Läden, während der Online-Verkauf noch keine Priorität hat. „Wir hatten als einer der ersten eine Webseite. Sie ist inzwischen ziemlich alt. Aber die Besucherzahlen steigen trotzdem. Nach der COVID-Pandemie haben wir bemerkt, dass die Menschen gerne persönlich kommen. Sie nehmen sich Zeit und interessieren sich für unsere Geschichte“, fügt Martin hinzu.

Von hausgemachten eingelegten Oliven zu den weltweiten Bestenlisten

 

Neben Olivenöl verkaufen sie auch eingelegte Oliven - die jedoch nicht aus einer besonderen Strategie entstanden sind, sondern eher aus Neugier und vielen Experimenten. „Ich esse gerne Oliven, das war der Anfang. Und alles, was nicht sofort gelungen ist, haben wir einfach auf den Kompost geworfen. Aber ich habe nicht aufgegeben. Ich habe recherchiert, ausprobiert, gelesen und gelernt: ein bisschen aus der Literatur, ein bisschen aus Fehlern“, erzählt Martin, der heute stolz auf die eingelegten Oliven ist.

Obwohl man ihnen vielleicht globale Ambitionen zuschreiben würde, bleiben sie Boutique-Produzenten mit dem klaren Bewusstsein, dass Qualität Zeit, Raum und Präsenz erfordert. „Kürzlich hat uns jemand aus Abu Dhabi geschrieben und gefragt, ob wir jeden Monat einen Container Öl schicken könnten. Aber das können wir nicht. Wir könnten es nicht, und wir wollen es auch nicht“, sagt Miran. Dennoch haben sie es vor einiger Zeit genau dort - in Abu Dhabi - auf eine der prestigeträchtigen Listen der besten Olivenproduzenten der Welt geschafft.

Ronkaldo-Öl in drei Worten? „Hochwertig. Fruchtig. Angenehm.“ Miran fügt noch ein Wort hinzu: Vertrauen. Das kommt mit den Jahren.

Von Koper nach Izola

 

Die Familie Adamič lebt heute zwar in Koper, bleibt aber eng mit Izola verbunden, wo ihr Hof steht. Miran ist in Izola aufgewachsen und erinnert sich noch an die Zeiten, als der Veliki trg verkehrsfrei war und ihr „Kinderspielplatz“ war.
„Wir sind um das kleine Becken herumgelaufen, die Netze waren dort… heute wünsche ich mir nur, dass der Platz wieder den Menschen gehört, ohne Autos“, erzählt Miran.

Auf die Frage, was Izola ihm heute bedeutet, antwortet er mit einem einzigen Wort: Nostalgie. Gleichzeitig ist ihm bewusst, dass die Zukunft nicht nur auf der Vergangenheit beruhen kann: „Izola hat Potenzial. Man muss nur den Menschen zuhören, die mit dem Land arbeiten. So wie im Brda. Hier haben wir keine Keller, keine Räume. Aber wir haben den Willen.“

Auf die Frage, was sie in ihrer Freizeit gerne tun, antwortet Martin, dass er am liebsten in die Berge geht — er ist ein junger alpiner Lehrling, und Klettern ist seine Art, abzuschalten. Miran hingegen bleibt am liebsten dort, wo er zu Hause ist: bei Ronkaldo, im Olivenhain. „Manchmal sitze ich einfach da und schaue. Ich trinke ein Gläschen. Das ist mein Frieden. Mein kleines Stück Paradies.“

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